In memorian Gustav Lienert

In der Konstruktionsgeschichte des Messverfahrens Jobfidence® spielte Gustav Lienert eine entscheidene Rolle. „Kein Problem“ sah er 1965 darin, dass das Düsseldorfer Innenminsterium für seine Polizeischulen ordentlich messende Eignungstests haben wollte, warnte aber eindringlich: „Da werdet’s ihr Bursch’n Euch aber die Finger wund rechnen müss’n!“

Geduldig ließ er es dann geschehen, dass zusammen mit IBM seine statistischen Vorgaben („Testaufbau und Testanalyse“, 1961/1967) in die damals fortschrittlichste Großrechenanlage gefüttert wurden. Das dazu eigens entwickelte Programm PSYTES verarbeitete zahllose Testläufe mit einigen Tausend Polizeibeamten und -bewerbern, deren Ergebnisse als Lochkarten kistenweise angeliefert wurden. „Eine Orgie“ nannte er die zwei volle Jahre dauernde Statistikstrapaze, die er mit ansteckend guter Laune und engagiert begleitete.

Zum Abschluss wünschte er sich ein Fußballmatch zwischen seinen Mitarbeitern und unserem Team. Wir verloren auf den Rheinwiesen trotz polizeilicher Verstärkung leider haushoch und bekamen mit auf den Weg: „Bleibt’s bei Euern Tests! Fußball werdet’s ihr eh‘ nimmer lernen!“. Wir haben auch diesen Rat zu unseren Gunsten beherzigt.

Gustav Lienert ist im Alter von 80 Jahren am 8. Mai 2001 verstorben. Er stiftete Statik und Gerüst des heute noch immer führenden psychologischen Messverfahrens Jobfidence®.

Tanto nomini nullum par elogium.